TSV-Korbjäger starten mit Erfolg in die Bayernliga

Hohe Trefferquote beschert Schwandorfer Basketballern den Derbysieg

02.10.2018

Die Basketballer des TSV 1880 Schwandorf haben zum Bayernligaauftakt einen Erfolg eingefahren. Im Derby gegen den ASV Cham setzte sich das Team von Spielertrainer Sebastian Fischer mit 96:68 durch. Vor allem eine gute Trefferquote aus der Distanz und eine intensive Verteidigung waren ausschlaggebend für den Sieg. Nächste Woche geht es für den TSV in Heroldsberg weiter.

Schwandorfs Coach Fischer musste nach einer schwierigen Vorbereitung gegen Cham gleich auf vier Spieler verzichten: Stefan Münch und Felix Müller fehlten verletzungsbedingt, Christopher Bias und Tobias Ruhland aus persönlichen Gründen. Dafür kehrte Leon Krampert nach einjähriger Pause zurück und Ali Kellecioglu debütierte in der ersten Mannschaft.

Bei Cham war vor allem die Trainerpersonalie eine Neuerung: Kevin Decker hört nach der letzten Saison auf und wurde durch Bradley Melton ersetzt. Der ASV ging mit zehn Mann an den Start.

Flügelspieler Sebastian Erdelt zeigte sich gegen Cham sehr treffsicher und verwandelte gleich fünf "Dreier".

In der letzten Saison hatte Schwandorf vor allem in Cham große Probleme, da man die kompakte Verteidigung des ASV nicht mit Treffern aus der Distanz bestraften konnte.

Doch am Samstag war davon nichts mehr zu erkennen: Die ersten drei Angriffsaktionen der Gastgeber endeten mit einem erfolgreichen „Dreier“. Allein im ersten Viertel trafen die TSV-Spieler (Sebastian Erdelt, Sebastian Fischer, Leon Krampert, Johannes Pflamminger) insgesamt sechsmal von außerhalb der Drei-Punkte-Linie.

Auf der Gegenseite zeigten die Schwandorfer zwar keine überragende aber eine gute Defensivleistung wodurch die Hausherren sich nach den ersten zehn Minuten bereits eine 29:14-Führung erspielten.

Im zweiten Viertel kam es dann zum großen Aufreger der Partie: Zuerst soll der Schwandorfer Flügelspieler Stefan Beer ein strittiges unsportlichen Foul begangen haben, obwohl er nicht letzter Mann war und die Aktion klar zum Ball ging. Drei Minuten später wurde er bei einem komplett freien Korbleger von hinten umgehauen, was allerdings kein unsportliches Foul war. Seine intensive Beschwerde zog sofort ein technisches Foul nach sich, das in Kombination mit dem unsportlichen eine Disqualifikation zur Folge hatte.

„Da hätten die Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl haben müssen. Das waren zwei sehr einseitige Entscheidungen“, sagte auch TSV-Kapitän Pflamminger nach der Partie.

Doch die Schwandorfer ließen sich auch ohne Beer nicht aus der Ruhe bringen. Die Trefferquote bliebt weiter hoch und die aggressiven Angriffe der Chamer wurden trotzdem weiter gut verteidigt, sodass es mit einer komfortablen 56:30-Führung in die Halbzeitpause ging.

Nach Seitenwechsel war Cham zwar zunächst besser im Spiel und hatten mehrere erfolgreiche Offensivaktionen in Folge. Aber die Schwandorfer agierten weiterhin clever und spielten weiter konsequent ihre Stärken aus. Obwohl die Gäste in dem Viertel 27 Zähler markierten, konnten sie den Rückstand nicht entscheidend verkürzen. Mit einem 80:57 für den TSV ging es in den Schlussabschnitt.

Dort wechselten die Hausherren mit der komfortablen Führung im Rücken nochmal ordentlich durch. Doch auch das gab dem TSV-Spiel keinen Knick: Die Defensive stand jetzt noch besser als zuvor und es wurden in den ersten fünf Minuten noch vier Punkte zugelassen. Spätestens jetzt war bei 90:61 die Partie entschieden.

Am Ende leuchtete ein verdienter 96:68-Erfolg auf der Anzeigentafel der Oberpfalzhalle. Nach zwei TSV-Niederlagen gegen Cham in der Vorsaison fuhr das Fischer-Team endlich wieder einen Derbysieg ein.

„Wir haben heute am Anfang super getroffen und das macht eine Partie gegen Cham immer viel einfacher. Aber wir haben auch in schwierigen Phasen gut verteidigt und uns auch durch die Disqualifikation nicht aus dem Konzept bringen lassen“, so TSV-Trainer Fischer nach der Partie. „Trotzdem haben wir noch viele Punkte gerade im Umschaltspiel, die wir besser machen müssen.“

Der Erfolg gegen Cham zeigte auch die ausgeglichene Mannschaft, mit der die Schwandorfer in der Bayernliga spielen: Gleich sieben Spieler erzielten mehr als acht Punkte, sechs Akteure trafen mindestens einen der insgesamt 14 „Dreier“.

Nächste Woche geht es für den TSV beim letztjährigen Tabellendritten Heroldsberg weiter.

Gegen Cham spielten: Leon Krampert (18 Punkte), Sebastian Erdelt (17), Alwin Prainer (14), Andreas Schindwolf (13), Vaidas Butkus, Johannes Pflamminger (je 11), Sebastian Fischer (9), Ali Kellecioglu (3) und Stefan Beer.