Schwandorf entscheidet Meisterschaft zugunsten von Schrobenhausen

TSV-Basketballer gewinnen Krimi in Wolnzach

24.03.2014

Die Basketballer des TSV 1880 Schwandorf haben ihr Gastspiel beim Tabellenzweiten TSV Wolnzach gewonnen. Durch den 72:71-Erfolg der Mannschaft von Trainer Christian Scharf kann der Tabellenführer Schrobenhausen von Wolnzach nicht mehr eingeholt werden. Für die Schwandorfer war es der erste Auswärtssieg im Jahr 2014. Am kommenden Wochenende kommt es in Schwandorf zum Saisonfinale und Derby gegen den FC Tegernheim.

Die Ausgangslage vor dem Spiel des TSV Schwandorf beim TSV Wolnzach war klar: gewinnen die Oberpfälzer und feiert Schrobenhausen einen Erfolg in Nürnberg, dann ist Schrobenhausen in der Tabelle nicht mehr einzuholen und kann Meisterschaft und Aufstieg feiern. Hätte sich allerdings Wolnzach den Sieg gesichert, wäre es am letzten Spieltag zum direkten Duell und Endspiel Erster gegen Zweiten gekommen.

Vor der Partie galt Schwandorf als klarer Außenseiter, obwohl das Hinspiel vor drei Wochen nur knapp mit 55:61 verloren wurde. Doch der Tabellenzweite Wolnzach hatte erst vier Partien abgegeben und zeigte sich mit sechs Siegen in Folge zuletzt in bester Verfassung.

Johannes Pflamminger traf Sekunden vor Schluss die entscheidenden Freiwürfe zur 72:69-Führung.

Für die wichtige Partie musste Wolnzach aber verletzungsbedingt auf Jochen Losch verzichten. Aber auch bei den Schwandorfer fehlte zwei ‚Große‘: Center Malte Binting und Jonas Ruhland standen nicht zur Verfügung.

Beide Team starteten sehr aggressiv in die Partie – viele Ballverluste und Schnellangriffe prägten das temporeiche Spiel. Ende des ersten Viertels setzen sich die Gäste dann erstmals leicht ab und gingen durch zwei Dreier von Sebastian Fischer und Dominik Zeitler mit 24:18 in Führung.

Im zweiten Viertel ging bei Schwandorf im Angriff zunächst wenig. Zudem verletzte sich TSV-Topscorer Alwin Prainer am Knöchel und konnte nicht mehr weiterspielen. Wolnzach nutzte diese Phase und ging durch einen 11:3-Lauf mit 31:29 in Front. Bis zur Pause glich Schwandorf bei 38:38 wieder aus.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Gäste in der Offensive erneut verunsichert und kamen zu keinen klaren Aktion. Nur Center Tobias Ruhland, der im dritten Viertel sechs der acht Punkte erzielte, hielt für die Gäste dagegen. Dadurch erspielte sich Wolnzach vor dem Schlussabschnitt eine 50:46-Führung.

Im vierten Viertel entwickelte sich ein Krimi: Zwei Minuten vor Schluss war die Partie bei 66:66 wieder ausgeglichen. Schwandorf zeigte sich in dieser Phase sehr ausgeglichen: Gleich sieben Akteure steuerte im Schlussviertel Punkte bei. Vor allem der erst 18-jährige Center Lars Aßheuer zeigte Nervenstärke, indem er in der Schlussphase drei von vier Freiwürfen traf und Schwandorf die 69:66-Führung bescherte. Wolnzach musste jetzt durch Fouls die Zeit stoppen. Tobias Ruhland (1/2) und Johannes Pflamminger (2/2) trafen ihre Freiwürfe und die Gäste führten Sekunden vor dem Ende mit 72:69. Doch Wolnzach spielte den Angriff extrem gut aus und hatte einen offenen Dreipunktewurf, den Tobias Fuchs aber vergab. Dadurch konnte Wolnzach nur noch auf einen Punkt verkürzen.

Am Ende leuchtete ein 72:71-Erfolg für den TSV Schwandorf auf der Anzeigentafel. Vor allem die Art und Weise wie seine Mannschaft Einsatz gezeigt hat, imponierte TSV-Trainer Christan Scharf nach dem Spiel: „Das war heute ein richtig intensives Spiel und ein harter Kampf. Aber meine Spieler haben das angenommen und als Team eine tolle Leistung gezeigt.“

Der SSV Schrobenhausen, der sein Spiel gegen den NBC 2 mit 100:84 gewann, kann durch den Sieg der Schwandorfer nicht mehr vom ersten Platz verdrängt werden und feiert die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 2. Regionalliga. Die Partie zwischen Schrobenhausen und Wolnzach am letzten Spieltag ist demnach sportlich nicht mehr relevant.

TSV-Flügelspieler Sebastian Fischer scherzte deswegen, dass „die Schrobenhausener gern ein kleines Geschenk nach Schwandorf schicken dürfen“.

Für die Schwandorfer Basketballer steht am kommenden Spieltag ebenfalls das Saisonfinale an. Und dabei kommt es zum Derby gegen den FC Tegernheim. Bei einem Sieg mit mindestens sieben Punkte Differenz könnte der TSV Schwandorf als Tabellenfünfer noch an den viertplatzierten Tegernheimern vorbeiziehen und sein bestes Bayernligaergebnis der Vereinsgeschichte feiern.

„Wir haben am Samstag die Chance auf den vierten Platz und wollen alles daran setzen, dieses Ziel zu erreichen. Dass es noch dazu ein Derby vor unseren Fans ist, motiviert uns natürlich zusätzlich“, so Scharf vor dem Saisonfinale.

Spielbeginn ist am Samstag um 19 Uhr in der Oberpfalzhalle in Schwandorf.

Für den TSV Schwandorf spielten gegen Wolnzach: Johannes Pflamminger (12 Punkte), Manuel Gutiérrez, Tobias Ruhland (je 9), Dominik Zeitler (8), Vaidas Butkus (7), Lars Aßheuer, Sebastian Fischer, Andreas Schindwolf (je 6), Alexander Schneider (5), Stefan Beer, Alwin Prainer (je 2) und Philipp Feldbauer.



Hier die aktuelle Tabelle der Bayernliga Mitte: